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Dr. Fritz-Klaus Kochan verstorben

Ein Wegbereiter für die Bundesanstalt und die arbeitsmedizinische Forschung

Kurz nach Vollendung seines 71. Lebensjahres verstarb Dr. Fritz-Klaus Kochan am 29. Januar 2019 im Kreise seiner Familie in Berlin. Dem ehemaligen Direktor der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin (BAfAM) und langjährigem Ständigen Vertreter der Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist es zu verdanken, dass die Tradition der arbeitsmedizinischen Forschung in Berlin-Lichtenberg fortgeführt und als integraler Bestandteil der arbeitsweltlich bezogenen Ressortforschung der BAuA etabliert werden konnte.

Datum 6. Februar 2019

Fritz-Klaus Kochans über 40 Jahre andauerndes Engagement für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit begann nach Abschluss seines Physikstudiums an der Universität Rostock im Jahr 1971. Nach postgradueller Qualifikation in der technischen Arbeitshygiene war Fritz-Klaus Kochan von 1973 bis 1990 für die Arbeitshygieneinspektion Parchim/Lübz tätig. Dabei bildete er sich an der Akademie für Ärztliche Fortbildung zum Fachphysiker der Medizin weiter. Über eine außerplanmäßige Aspirantur an der Universität Rostock wurde er 1989 zum Dr. rer. nat. promoviert. In seiner Dissertation befasste sich Dr. Kochan im Zentralinstitut für Arbeitsmedizin in Berlin-Lichtenberg mit der Bestimmung von Asbestfaserkonzentrationen, einer Thematik, der er sein Leben lang fachlich besonders verbunden blieb.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Dr. Kochan für die Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Im Mai 1990 ernannte ihn Lothar de Maizière zum Staatsekretär im Arbeitsministerium der Übergangsregierung. Es gelang ihm, die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin (BAfAM) am Traditionsstandort Berlin-Lichtenberg als Nachfolgeorganisation des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin neu zu errichten. Mit großem persönlichem Einsatz trieb der Fachphysiker der Medizin die Neuorganisation, die fachliche Profilierung sowie die personelle, technische und bauliche Ausgestaltung der BAfAM voran. Im wissenschaftlichen Bereich setzte er in der neuen Fachbehörde auf die interdisziplinäre arbeitsmedizinische Forschung mit dem Schwerpunkt der multifaktoriellen Genese arbeitsbedingter Erkrankungen.

Nach der Fusion der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz zur BAuA übernimmt Fritz-Klaus Kochan die Aufgabe des Ständigen Vertreters von zwei Präsidenten und einer Präsidentin. Sein besonderes fachliches Anliegen galt stets der zentralen Rolle von Forschung und Entwicklung in der BAuA. Bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2013 stellte er wichtige konzeptionelle Weichen, die letztlich auch zur erfolgreichen Evaluation der BAuA durch den Wissenschaftsrat beitrugen.

Kennzeichnend für Fritz-Klaus Kochan war auch sein Engagement für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im nationalen und internationalen Raum. Er vertrat die BAuA in einer Vielzahl von Gremien, wobei er erfolgreich für die fachliche Reputation der Bundesanstalt wirkte und als engagierter Fachmann wie als Sozialpolitiker Respekt und Anerkennung erhielt. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin honorierte sein berufliches Werk im Jahre 2013 mit der Verleihung der Franz-Kölsch-Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin.

Die BAuA trauert um Dr. Fritz-Klaus Kochan und nimmt mit großer Anteilnahme Abschied von ihm.

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