Fragen und Fakten zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung

Das Wichtigste in Kürze

In der BIBB/BAuA-Befragung werden regelmäßig etwa 20.000 Erwerbstätige ab 15 Jahren mit einer Arbeitszeit von mindestens 10 Stunden pro Woche befragt. Beauftragende Institute sind das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Die Telefoninterviews wurden jeweils zwischen Oktober des Vorjahres und April des in der Bezeichnung genannten Jahres durchgeführt.

Die aktuelle Befragung 2023/2024 ist bereits die achte Welle der Erwerbstätigenbefragung seit 1979. Die BAuA ist seit 1998/1999 an den Befragungen beteiligt.

Ziel dieser Querschnittsbefragung ist es, die sich kontinuierlich verändernde Arbeitswelt zu beschreiben, Veränderungen zu dokumentieren und Folgen dieser Veränderungen besser abschätzen zu können. Dabei stehen Fragen zur aktuellen Arbeitstätigkeit, Arbeitsbedingungen und -belastungen, Aus- und Weiterbildung, sowie Fragen zu gesundheitlichen Beschwerden im Fokus der Befragung.

Warum wird befragt?

Die Arbeitswelt verändert sich stetig. Dieser Wandel macht sich auch in den Arbeitsbedingungen und Anforderungen an die Beschäftigten bemerkbar. Daher sind regelmäßige Befragungen wichtig, um sich ein genaueres Bild der Arbeitswelt machen zu können. Das primäre Ziel, das die BAuA mit dieser Befragung verfolgt ist die kontinuierliche Beschreibung der Arbeitswelt in Deutschland sowie die Dokumentation der Veränderungen in den Arbeitsbedingungen und Anforderungen. Darauf basierend lassen sich Gestaltungsmaßnahmen und tiefergehende Forschungsbedarfe ableiten.

Seit wann gibt es die Befragung?

Die Befragung wurde erstmals 1979 als BIBB/IAB-Erhebung durchgeführt (IAB = Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Die BAuA war 1998/1999 zum ersten Mal als Partner an der Befragung beteiligt. Nach dem Ausstieg des IAB wurde die BIBB/IAB-Erhebung zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung. Mit der Befragung 2023/2024 wurden nun bereits zum achten Mal Erwerbstätige befragt.

Wer wird befragt?

Es werden etwa 20.000 erwerbstätige Personen ab 15 Jahren befragt, die einer bezahlten Tätigkeit von mindestens 10 Stunden pro Woche nachgehen. Ausländer wurden nur bei hinreichenden Deutschkenntnissen befragt. Mithelfende Familienangehörige und Personen mit maximal dreimonatiger Unterbrechung der Tätigkeit (z. B. Mutterschutz) wurden ebenfalls befragt. Ausgeschlossen wurden hingegen Personen, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind oder einer Beschäftigung im Rahmen der Erstausbildung nachgehen.

Was wird gefragt?

Die BIBB/BAuA-Befragung beinhaltet Fragen rund um den Arbeitsplatz. Insbesondere werden die Erwerbstätigen gefragt, welche Tätigkeiten sie aktuell ausführen, welche Qualifikationen sie mitbringen und welche Kompetenzen sie benötigen. Die Befragten geben außerdem Auskunft über ihre Arbeitsbedingungen und die Belastungen, die damit einhergehen. Zudem werden Fragen zur Arbeitszufriedenheit und gesundheitlichen Beeinträchtigungen gestellt.

Dabei gibt es ein breites Themenspektrum, das befragt wird, z. B.:

  • Aktuelle Berufstätigkeit
  • Arbeitszeit und -ort
  • Berufliche Anforderungen (z. B. Fremdsprachen- und PC-Kenntnisse)
  • Arbeitsverhältnis (z. B. Befristung)
  • Körperliche Arbeitsbedingungen und Umgebungsbedingungen (z. B. im Stehen oder bei Lärm arbeiten)
  • Psychische Arbeitsbedingungen (z. B. Zeitdruck, Monotonie)
  • Ressourcen (soziale Unterstützung durch Kolleg/-innen oder Vorgesetzte; Handlungsspielräume)
  • Veränderungen im Arbeitsumfeld (z. B. Umstrukturierung)
  • Arbeitszufriedenheit
  • Gesundheitszustand und gesundheitliche Beschwerden
  • Angaben zur Person (z. B. Schulbildung)
  • Berufsausbildung und Weiterbildung

Wie wird gefragt?

Die BIBB/BAuA-Befragungen werden seit 2006 als Telefoninterviews durchgeführt, wobei seit 2018 ein sogenanntes Dual-Frame-Verfahren eingesetzt wird, bei dem ein Teil der Kontakte über Festnetz, ein anderer Teil über Mobilfunk hergestellt wird. Durch den Dual-Frame-Ansatz finden sonst unterrepräsentierte Gruppen eine stärkere Beteiligung.

BefragungswelleStichprobenumfangErhebungsmodus
2005 / 200620.000CATI - nur Festnetz
2011 / 201220.036CATI - nur Festnetz
2017 / 201820.012CATI - Dual-Frame (30 % mobil)
2023 / 202420.012CATI - Dual-Frame (50 % mobil)